Vieles ist in Bewegung und vieles beunruhigt die wirtschaftlich Tätigen: Die Energie-, Erzeuger- und Verbraucherpreise, die Löhne und bald wohl auch die Sozialabgaben. Wie soll man unter diesen Umständen zu einer vernünftigen Preiskalkulation kommen?
Zum Umgang mit dem Thema Inflation habe ich mir hier in meinem Blog schon Gedanken gemacht. Nun warnt der Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer die Bundesregierung eindringlich davor, die 40-Prozent-Grenze bei den Sozialbeiträgen zu überschreiten. >>>mehr
Drei Aspekte sind zu beachten:
- Die Entwicklung der Faktorpreise als Grundlage für die Kostenkalkulation,
- die Entwicklung der Kaufkraft, Budgets und Präferenzen der Verbraucher, der gewerblichen und öffentlichen Auftraggeber und schließlich
- die zu erwartende, zunehmende Konkurrenz durch Schwarzarbeit.
Zu Punkt 2 und 3 kann man nur recht allgemeine Beratungsempfehlungen abgeben. Die Unternehmer und Kalkulatoren sind letztlich auf eine gute Kenntnis ihres speziellen Marktes und ihrer Auftraggeber angewiesen.
Der Betrachtung der Kostenentwicklung und der produkt- und zielgruppenspezifischen Deckungsbeiträge kommt nun besondere Bedeutung zu.
Die Kostenrechnung steht im Mittelpunkt der OTB-P-Programme und hier ist zu fragen:
- Berücksichtigen meine Kalkulationslöhne die letzten Lohnanhebungen?
- Sind die Lohnzusatzkosten auf aktuellem Stand?
- Sind die Preissteigerungen für Material, Nachunternehmer, Geräte- und Fuhrpark, Entsorgung usw. eingeplant?
- Wie entwickeln sich meine Allgemeinen Geschäftskosten?
- Kann ich die alten Gemeinkostenzuschläge beibehalten oder "kalkuliere ich mich damit aus dem Markt"?
Und anschließend stellt sich die entscheidende Frage: Wo kann ich jetzt noch meine Kosten decken und Gewinn machen? Maßstab ist der erzielbare Deckungsbeitrag
- in meinen verschiedenen Arbeitsbereichen,
- bei den einzelnen Produkten und Leistungen,
- bei den verschiedenen Auftraggebern.
Hier setzen die OTB-C-Programme für das Baustellen- und Projektcontrolling an und unterstützen die nötigen Entscheidungen.
Und was ist gemeint mit der Überschrift Nachjustieren?
Bislang war ich schon zufrieden, wenn meine Kunden aus dem Kreis der kleinen und kleinsten Unternehmen (nach der KMU-Definition) wenigstens einmal im Jahr ihre Kalkulationsgrundlagen überarbeiteten oder überarbeiten ließen. Damit ist es bei der völlig veränderten Dynamik auf allen Märkten nicht mehr getan. Eine höhere Taktfrequenz beim Beratereinsatz ist aber auch nicht in meinem Sinne. Vielmehr setze ich mit meiner excelbasierten Software zunehmend auf eigenständige, zeitnahe Pflege der betrieblichen und projektbezogenen Daten. Dem dient auch meine ständige Arbeit an der Benutzerfreundlichkeit der Programme.
Zu guter Letzt: Nach einer langanhaltenden, sehr positiven Konjunkturphase wird es in den nächsten Jahren betriebswirtschaftlich enger zugehen und wer seine Kosten nicht im Griff hat, wird in große Schwierigkeiten kommen.
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