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Ziele

Zwei Zitate zum Thema:
"Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will."
"Wir werden das Ziel nicht erreichen, aber wir halten daran fest."


Das erstgenannte Zitat stammt von Michel de Montaigne und ist viereinhalb Jahrhunderte alt. Das zweite stammt von einer deutschen Bundesministerin und ist jüngeren Datums. Das gibt Gelegenheit, sich über Ziele von Unternehmen und anderen Institutionen Gedanken zu machen. Dazu aus meinen alten Vorlesungsunterlagen diese Folie:

Das Schema hat sich als Vorgabe für zielorientierte Unternehmensführung sehr bewährt. Es schützt die Akteure im operativen Bereich vor unrealistischen Zielvorgaben und unnötigen Frustrationen. Es diszipliniert aber auch die Verantwortlichen auf der Führungsebene. Management by Objectives stößt schnell an seine Grenzen, wenn sich die Ziele als – von vornherein abzusehen – unerreichbar erweisen.

 

Unternehmen können sich große Umwege, Strategie- und Richtungswechsel nicht leisten. Das unterscheidet sie vom Segler. Der ist geschult im Fahren gegen den Wind und sieht das als normale, sportliche Herausforderung. Der Kostenaspekt und das Meutern der Crew müssen dabei nicht ins Auge gefasst werden. Ob sich staatliche Institutionen eher an den SMART-Regeln oder an der Kunst von Segelmanövern versuchen sollten, kann an dieser Stelle offen bleiben.

 

Es fällt aber doch auf, dass im politischen Raum an Stelle des Attributs "not achievable" = "unrealistisch, unerreichbar" gerne die Begriffe "ehrgeizig" oder "ambitioniert" eingesetzt werden. Das Nichterreichen des Ziels stellt sich dann weniger blamabel dar.

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