Gartenbauliche Produktion ist auf dem Rückzug, bieten gärtnerische Dienstleistungen eine Zukunftsperspektive?
Das sind die Betriebsformen, die sich aus dem Gartenbau heraus entwickelt haben und die seit jeher der Dienstleistung gewidmet sind. Betriebs- und absatzwirtschaftlich gesehen ist das etwas ganz anderes als ein gärtnerischer Produktionsbetrieb. Besonders unübersichtlich wird es, wenn sich Produktion, Handel und Dienstleistung in einem Unternehmen vereinen. Auch ein Mehrspartenbetrieb sollte aber professionell kalkulieren und seine Kosten in den Teilbereichen kennen.
Für das Controlling ergibt sich ein besonderes Problem, wenn Produktionsbetriebe mit ihrem agrarischen Ansatz baubetriebliche Tätigkeitsfelder übernehmen wollen. In den Fach- und Hochschulen werden sehr unterschiedliche betriebswirtschaftliche Systeme vermittelt. Der Produktionsgartenbau lebt in der Begriffswelt des HLBS Heftes Nr. 14, für die Bauwirtschaft ist die KLR Bau maßgeblich.
ZieglerControl konzentriert sich in seinem Seminar- und Softwareangebot auf Gartenbaubetriebe, welche sich ernsthaft mit den Bedingungen des Garten- und Landschaftsbaus auseinandersetzen wollen. Den Einstieg stellen in der Regel Pflanz- und Pflegearbeiten dar. Später kommen vielleicht Gartenrenovierungen und Neuanlagen hinzu, bei den Friedhofsgärtnern die Friedhofsrahmenpflege. Frühestens bei der Arbeit für gewerbliche, öffentliche oder kirchliche Auftraggeber muss man sich mit den Regelungen der VOB und den Vergabeordnungen auseinander setzen. Es ist sinnvoll, sich bei einer strategischen Neuausrichtung frühzeitig auf die speziellen rechtlichen, organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen des neuen Marktes einzustellen.
Schätzungsweise ein Drittel der Gartenbaubetriebe mit eigener Produktion sind inzwischen Mehrspartenbetriebe, d. h. sie betreiben zusätzlich Handel oder bieten produktbegleitende Dienstleistungen an.
Oder aber sie sind bereits auf dem Weg nach einer grundsätzlichen, strategischen Neuorientierung. Wichtig ist dabei, sich frühzeitig die
Bedingungen auf den neuen Märkten einzustellen.
Mit der Plankostenrechnung OTB-PG ist es möglich, auch so heterogen aufgebaute Unternehmen wie einen gärtnerischen Mischbetrieb methodisch sauber zu analysieren und kostenmäßig zu planen.
Am Beispiel einer Gartenbaumschule hier wird veranschaulicht, wie 3 verschiedene Arbeitsbereiche mit unterschiedlichen Umlageverfahren für die Gemeinkosten erfasst und verarbeitet werden können.
Zu kompliziert?
Die kleine, lokal oder regional tätige Gärtnerei mit ihren vielfältigen Aktivitäten bieten kein attraktives Betätigungsfeld für Forschung, Lehre und Unternehmensberatung. Dementsprechend hat es der gärtnerische Mischbetrieb auch nicht leicht, Anleitung zu einer besseren, betriebswirtschaftlichen Fundierung seiner Arbeit zu erhalten.
Einen Versuch, auf das Problem aufmerksam zu machen und Lösungen anzubieten, stellt mein Vortrag beim 1. Symposium für Ökonomie im Gartenbau des WeGa Kompetenznetzes von 2013 in Göttingen dar.
Der Vortrag kann hier als Whitepaper abgerufen werden.